Dem Spiel mit Bauklötzen wird ein hohes mathematisches Potenzial zugesprochen und in
Kindergärten sind Bauspiele eine beliebte Spielform. Warum das so ist und was das für die frühe
mathematische Bildung bedeutet gilt es zu klären. Mit dieser Veröffentlichung wird deshalb
gezeigt wie Bauspielaktivitäten von Kindern unter mathematikdidaktischer Perspektive
systematisch und differenziert beschrieben werden können. Dies geschieht auf der Grundlage der
Ergebnisse einer qualitativen Videoanalyse von Bauspielsituationen aus dem Alltag in
verschiedenen Kindertageseinrichtungen sowie durch eine vergleichende Analyse von Texten zur
Bedeutung des Bauspiels für die kindliche Entwicklung aus verschiedenen Epochen (seit 1850 bis
heute) und aus verschiedenen Disziplinen (Mathematikdidaktik Elementardidaktik Pädagogik und
Psychologie). Wie viel Mathematik im Spiel der Kinder steckt und inwiefern sich
Bauspielaktivitäten als mathematische Lernchancen deuten lassen kann durch die im Rahmen der
qualitativen Videoanalyse entwickelten Kategorien aufgedeckt werden. Eine besondere Bedeutung
kommt dabei der Alltagssprache der Kinder sowie der darin enthaltenen informellen Mathematik
zu.