Die deutsche Auswärtige Kulturpolitik soll strategisch neu ausgerichtet werden. Globalisierung
und Europäisierung einerseits sowie das verstärkte Aufkommen von Identitätspolitik und
Finanzierungsengpässen andererseits zwingen zu einer inhaltlichen organisatorischen und
finanziellen Neuausrichtung kulturpolitischen Handelns. In der Diskussion werden die Chancen
der deutsch-französischen Zusammenarbeit hervorgehoben: Anfang 2019 wird die Errichtung
gemeinsamer deutsch-französischer Kulturinstitute in Erbil Bischkek Rio de Janeiro und
Palermo bekanntgegeben. Inspiration dafür ist das deutsch-französische Kulturzentrum in
Ramallah in dem Franzosen und Deutsche seit 2004 gemeinsam arbeiten. Antonia Blau untersucht
am palästinensischen Beispiel wie sich eine zeitgemäße Kulturpolitik über bilaterale Ansätze
hinaus transnational denken ließe um geopolitische Realitäten das koloniale Erbe ungleiche
Machtverhältnisse und die Begrenztheit natürlicher Ressourcen in der Neukonzeption Auswärtiger
Kulturpolitik als transnationale Kulturbeziehungen zu berücksichtigten.