Im Rahmen dieser Studie wird rekonstruiert wie Erwachsene die infolge wiederholter Erlebnisse
personaler Gewalt Traumata durch andere Menschen erfahren haben ihre Lebensgeschichten
biografisch bearbeiten. Zum zweiten wird untersucht wie Handlungsmöglichkeiten und
Handlungsbegrenzungen dabei bedeutsam werden. Wie die Ergebnisse zeigen verhindert das
fragmentierte biografische Erzählen der Biografinnen ihre Erzähl- und Handlungsfähigkeit nicht.
Ungeachtet entmächtigender das Mitteilen erschwerender Gewalterlebnisse bietet ihre brüchige
Erzählweise vielmehr die Möglichkeit sich selbst als handlungsfähiger Akteurin zu
präsentieren. Vor diesem Hintergrund erweist sich die dekonstruierende Selbstthematisierung als
eine Form biografischer Bearbeitung die Erzähl- und Handlungsfähigkeit ermöglicht.