Obwohl das Residualgewinnverfahren auf eine lange Geschichte zurückblicken kann ist seine
Einordnung in den Kanon der zu Verfügung stehenden Unternehmensbewertungsverfahren bis heute
strittig. Seine eindeutige Klassifizierung als Kombinations- oder Gesamtbewertungsverfahren ist
jedoch von zentraler Bedeutung für die Beantwortung der Frage für welche Bewertungszwecke es
eingesetzt werden kann: Entscheidung Vermittlung oder Argumentation. Vor diesem Hintergrund
nimmt Carolin Lohse neben der Eingruppierung des Residualgewinnverfahrens seine Analyse aus
Sicht der funktionalen Unternehmensbewertung vor. Die Autorin zeigt dass die Einsatzgebiete
des Residualgewinnverfahrens dabei insbesondere in der Argumentationsfunktion zu sehen sind
und legt in diesem Zusammenhang dar wie sich residualgewinnbasierte Bewertungskonzepte für
Verhandlungszwecke nutzen lassen.