Die Wiederverwendung komplexen Datenmaterials rückt auch im qualitativen Paradigma in den
Fokus. Qualitative Sekundäranalysen wie die DaproRe-Studie sind aufgrund des festgelegten
Samplings vom Kontextwissen aus den Primärstudien abhängig das den Geltungsbereich der
sekundäranalytischen Ergebnisse abbildet. Wie die Validität einer daraus resultierenden Theorie
untersucht bzw. nachvollziehbar gemacht werden kann stellt eine methodologische Frage von
Gütekriterien dar. Die geringe Verbreitung dieses Forschungsdesigns spiegelt sich auch in der
fehlenden Berücksichtigung in den Vorschlägen für qualitative Gütekriterien wider. Einen
Ansatzpunkt bietet das Konzept der transferability von Lincoln & Guba (1985) die argumentieren
dass Ergebnisse auf möglichst kongruente Kontexte übertragbar sind. Unter Einbezug kongruenter
sowie konträrer Kontexte wurde dieses Konzept zu einer Transferability-Strategie
weiterentwickelt. Als theoretisches Ablaufmodell ermöglicht sie die Untersuchung der Reichweite
von sekundäranalytischen Ergebnissen und kann somit dazu beitragen die Güte von
Sekundäranalysen nachvollziehbar zu machen.