Bezogen auf den Schulunterricht fragen sowohl die Allgemeine Didaktik als auch die
verschiedenen Fachdidaktiken nach den Inhalten mit denen Lehrende und Lernende einen
spezifisch vermittelten Out-Put erreichen sollen. Offen bleibt jedoch wie und als was konkret
diese Inhalte in der alltäglichen Unterrichtsinteraktion zum Thema werden. Hier setzt das
Forschungsvorhaben an und geht ganz grundsätzlich davon aus dass Unterrichtsthemen nicht
vorgängig vorhanden sind. Stattdessen entstehen Themen - so die Annahme - in komplexen
Praktiken zwischen räumlich situierten Körpern und Dingen. Als Unterrichtsthema werden somit
empirisch rekonstruierte Themen der sozialen Situation Unterricht bezeichnet die Bezüge zu in
Lehrplänen normativ gesetzten Lehr-Lern-Inhalten aufweisen. Diese bilden den Fokus des
Dissertationsprojekts welches danach fragt wie sich ein Unterrichtsthema bildet. Das
Forschungsinteresse bezieht sich dabei nicht auf das rein sprachliche sondern auf das
multimodale Geschehen im Deutschunterricht der Klassen 10 und 11 welches videographisch
erhoben wurde um Praktiken des Thematisierens sowie die Entstehung von Unterrichtsthemen zu
rekonstruieren.