Das Forschungsfeld zur Digitalisierung im Hochschulwesen weist eine zentrale Lücke auf: Die
Auswirkungen der organisationalen Rahmenbedingungen auf die digitale Transformation. Ausgehend
von der Grundannahme dass die digitale Transformation nicht organisationsneutral erfolgt
werden die organisationalen Effekte der Universität auf den digitalen Veränderungsprozess im
Spannungsverhältnis von akademischer Selbst- und universitärer Zentralverwaltung betrachtet.
Hierfür wird mit einem systemtheoretischen Organisationsverständnis sowie einer
äquivalenzfunktionalistischen Theorietechnik operiert und eine Beschreibung der
organisationalen Funktionslogiken ausgehend vom Bezugsproblem unklarer rationaler Technologien
in Forschung und Lehre entwickelt.Der Einbezug organisationaler Funktionslogiken erzeugt ein
weiterführendes Verständnis der digitalen Transformation an Universitäten. Diese erfolgt im
Sinne einer graduellen Transformation und ist durch eine Vielzahl unterschiedlicher lose
gekoppelter Prozesse und Entwicklungen gekennzeichnet. Neben der Art der Transformation und
dessen organisationalen Bedingungen stehen insbesondere die Muster der Koordination
organisationaler Prozesse und deren Auswirkungen auf beiden Seiten der Doppelhierarchie im
Fokus.