Seit den letzten Jahren werden zunehmend Vorschriften geschaffen welche die steuerliche
Entlastung eines Steuerpflichtigen davon abhängig machen wie der zugrunde liegende Sachverhalt
im Ausland behandelt wird. Damit soll eine grenzüberschreitend unerwünschte Nicht- oder
Niedrigbesteuerung korrigiert werden. Eine systematische Untersuchung dieser
Korrespondenzregeln fehlt allerdings bislang. Bei näherer Betrachtung existiert nicht einmal
ein gemeinsames Verständnis des Korrespondenzbegriffs. Die Arbeit leitet daher unter einer
fundierten Auseinandersetzung mit dem Schrifttum erstmals eine generelle und abstrakte
Definition des steuerlichen Korrespondenzbegriffs her und unterwirft die für eine
korrespondierende Besteuerung vorgesehenen Vorschriften des deutschen Ertragsteuerrechts einem
einheitlichen Analyserahmen. In dieser Detailbetrachtung werden zahlreiche Zweifelsfragen
kompakt diskutiert und mit nachvollziehbaren Argumenten gelöst. Der einheitliche Aufbau zeigt
darüber hinaus erhebliche Unterschiede in den verschiedenen Vorschriften auf. Im Anschluss
werden deshalb allgemeine Maßstäbe für die Ausgestaltung korrespondierender
Besteuerungstatbestände und Möglichkeiten für eine Vereinheitlichung sowie Weiterentwicklung
der bestehenden Korrespondenzvorschriften dargestellt.