Didaktische Interventionsstudien bilden eine zentrale Quelle um wissenschaftliches Wissen über
die Effektivität neuer Lehr- und Lernformen im Unterricht zu generieren. Eine Herausforderung
bei dieser Form der Forschung ist: die Interventionen müssen zunächst implementiert werden ehe
eine statistische Analyse ihrer Wirksamkeit erfolgen kann. Kooperativen
Implementationsstrategien (bzw. symbiotischen Implementationsstrategien) wird dahingehend ein
hohes Potential zugerechnet. Im Rahmen einer dokumentarischen Evaluationsstudie geht Silke
Werner in diesem Band nun der Frage nach welchen 'Nutzen' kooperative
Implementationsstrategien im Kontext didaktischer Interventionsstudien haben (können). Es wird
theoretisch und empirisch gezeigt dass widersprüchliche Intentionen der beteiligten
Akteur*innen (Bildungspolitik Forschung Schulpraxis) zusammenwirken und diese nicht per se
über eine kooperative Implementation auflösbar sind. Die rekonstruierten Typen kooperativer
Rekontextualisierungspraxen lassen sich - am Beispiel der didaktischen Intervention Serelisk -
auf Merkmale der Zusammensetzung der Kooperationsgruppen zurückführen. Die vorliegende Studie
ist zugleich eine dokumentarische Meta-Evaluation und trägt zur Methodendiskussion in der
didaktischen Interventionsforschung bei.