Anfang der 1990er Jahre wurde erstmals von einem Backlash im Bereich der Frauenförderung und
Gleichstellung gesprochen und die Strategien des Patriachats aufgezeigt die den Forderungen
von Frauen* nach gleichberechtigter Teilhabe entgegengesetzt werden. Aktuell wird wieder -
nicht nur in Österreich - von einem Backlash gesprochen der sich beispielsweise in einer
Abkehr von der geschlechtsneutralen Sprache in der Kürzung von Subventionen für Frauen- und
Mädchenberatungseinrichtungen im Rückbau von Institutionen und in Angriffen auf die Gender
Studies niederschlägt. Zu diesen Phänomenen von Backlash kam es trotz der Etablierung
zahlreicher Institutionen im Bereich Gleichstellung und Bekenntnisse zur Förderung von Vielfalt
auf politischer Ebene und von Unternehmensseite. Ausgehend von diesem ambivalenten Befund zum
Status Quo von Gleichstellung werden Anforderungen an eine zeitgemäße Gleichstellungspolitik an
der Schnittstelle zwischen Politik Theorie und Praxis formuliert. Die Beiträge in dem Band
zeigen aktuelle Herausforderungen für Gleichstellungspolitik und illustrieren wie die
Schnittstelle ausgestaltet werden kann.