Eine Maske kann theologisch als ein Phänomen der Ambivalenz verstanden werden. Einerseits kann
sie etwas zeigen indem sie etwas anderes verdeckt. Andererseits kann sie etwas zeigen was
sonst verdeckt bleiben würde. Diese Unterscheidung lässt sich auf maskenähnliche Aspekte des
Verhaltens von Menschen übertragen. Menschliches Verhalten kann zum Beispiel zwischen Zeigen
und Verdecken Aufrichtigkeit und Verstellung Selbstausdruck und Selbstschutz oder Enthüllung
und Verhüllung oszillieren. Vor diesem Hintergrund lässt sich eine Idee davon entwickeln was
es bedeuten kann hinter eine Maske zu sehen oder etwas in einer Maske zu sehen. Dieser
phänomenologische Fokus dient als Lektürebrille für Dietrich Bonhoeffers Werk -
schwerpunktmäßig für Texte aus den Lebensphasen seiner Konspiration und Haft in denen eine
Theologie der Maske ausgemacht werden kann. Diese Theologie eignet sich als Aufhänger
Vergleichspunkt und Interpretament für die Auseinandersetzung mit Popkultur. Ein solcher
theologischer Brückenschlag wird in Bezug auf Quentin Tarantinos Film Inglourious Basterds
sowie Selfies im Rahmen von Social Media erprobt.