Wozu Stellvertretung in Organisationen? - diese Frage ist trivial: Schließlich ist jede r
einmal krank oder im Urlaub. Wenn dann niemand einspringen kann kann das weitreichende Folgen
haben. Wozu also noch diese Studie? - Weil die Frage trivial ist bzw. weil es interessant ist
zu beobachten wie es (in) einem gegebenen Kontext gelingt ein Phänomen so erscheinen zu
lassen als sei es trivial. Dieser Band leistet einerseits einen Beitrag zum Verständnis von
Stellvertretung in Organisationen: die Klärung des Begriffs die Einordnung von Stellvertretung
als organisationale Struktur und die Ermittlung ihrer Funktionen. Zum anderen unterstützt
Martin Vogel die Forderung systemtheoretische Forschung empiriefähiger zu machen und stellt
hierfür eine Forschungsheuristik zur Diskussion. Der Titel Elastizität organisieren rückt ein
Konzept Niklas Luhmanns ins Zentrum. Mit Hilfe ihrer Stellen können Organisationen auf sich
ändernde Umweltbedingungen reagieren indem sie Stellen neu schaffen umwidmen einsparen oder
von Beginn an ambivalent programmieren. Das Buch stellt Stellvertretungen als Beispiel dieser
Ambivalenzstrategie vor: Auf der Rückseite ihrer trivialen Funktion dienen sie als
voraussetzungsvolle elastische Lösung für vielfältige organisationale Probleme. Elastizität zu
organisieren ist kein triviales Geschäft.