Am Beispiel zweier konkurrierender allgemein- und berufsbildender Gesundheitsausbildungen - die
Fachmittelschule mit Berufsfeld Gesundheit und die berufliche Erstausbildung Fachfrau -mann
Gesundheit - zeigt diese Open Access Studie wie Qualität von Bildung sozial konstruiert wird.
Die Ergebnisse veranschaulichen die Andersartigkeit der Lehr- und Wissenskulturen und tragen
damit zur Erklärung ausbildungsprogrammspezifischer Bildungsverläufe sowie stark differierender
Übergangsquoten in tertiäre Bildungsgänge bei. Ausgehend davon wird die Frage der
Gleichwertigkeit allgemein- und berufsbildender Gesundheitsausbildungen in den Fokus gerückt
und die daraus resultierenden Herausforderungen für die Rekrutierung des Fachkräftenachwuchses
in verschiedenen Gesundheitsberufen diskutiert. Konzeptionell schlägt die Studie eine neue
Perspektive auf die institutionelle Segregation von Allgemein- und Berufsbildung vor. Mit dem
theoretischen Originalbeitrag der empirischen Rekonstruktion einer feldspezifischen
Ausdifferenzierung der häuslichen Konvention wird das Konzept der Qualitätskonventionen im
Hinblick auf den Bedarf einer konventionensoziologisch angeleiteten (Berufs-)Bildungsforschung
weiterentwickelt.