Der Begriff der Erschütterung hat Hochkonjunktur wenn es gilt eine Reaktion auf Ereignisse
wie (Terror-)Anschläge Gewaltakte Krisen und (Natur-)Katastrophen zu artikulieren. Die
Reaktion auf derartige Ereignisse ist jedoch keine unmittelbare. Es sind nicht die Gräuel
selbst auf die wir reagieren - wir reagieren auf das medial vermittelte Bild dieser Gräuel. Es
gibt jedoch auch Personen die neben dem Abstoßenden neben dem Erschütternden noch etwas
Anderes zu sehen vermögen. Von Ästhetik Kunst Schönheit Faszination und Anziehungskraft ist
die Rede - doch niemals allein sondern gerade im Kontrast zu eben jener Erschütterung. Der
vorliegende Band rückt dieses kontrastharmonische Erleben wieder in den Fokus theologischen
Denkens und Arbeitens. Dabei erweist sich Susan Sontags Erschließungsfigur der Neuen
Erlebnisweise als höchst anschlussfähig an theologische Entwürfe des frühen 20. Jahrhunderts.
Gerade in Zusammenschau eröffnen sie die Möglichkeit dem theologischen Potential der Neuen
Erlebnisweise im Allgemeinen und der neueren Gräuelbilder im Speziellen gewahr zu werden.