Die Hoffnung in Zeiten der Digitalisierung könnten gesellschaftliche Ungleichheitsverhältnisse
und Ausgrenzungsprozesse abgebaut werden scheint sich (bisher) nicht einzulösen: Rassistische
und antidemokratische Akteur*innen propagieren ihre ideologisch durchformten Weltbilder mittels
Videos mehr denn je sogenannte Social Bots füllen und polarisieren automatisiert die
Kommentarspalten in sozialen Netzwerken und Aktivist*innen wie gesellschaftlich benachteiligte
Gruppen werden mittels Memes stereotypisiert verhöhnt und angefeindet. Auf der anderen Seite
bieten digitale Medien kreative und innovative Möglichkeiten der Selbstorganisation
Selbstrepräsentation und Partizipation mit dem Ziel auch der visuellen Emanzipation
unterschiedlichster Communities und der Begegnung von Hate Speech: Gegenrede digital.
Diskutiert werden im Band neben Möglichkeiten und Herausforderungen digitaler Medien für die
Artikulation von Gegenrede auch grundlegende Fragen politisch-interkultureller Bildungsarbeit
die sich im Kontext digitaler Gegenrede stellen.