Das vorliegende Open-Access-Buch befasst sich mit den Fragen welche Rollen Klassenmitglieder
bei Bullying einnehmen und durch welche sozial-kognitiven und affektiven Reaktionen sie sich
auszeichnen. Bei Bullying handelt es sich um aggressives Verhalten das sich über einen
längeren Zeitraum hinweg systematisch gegen schwächere Mitglieder einer Gruppe richtet.
Bullying ist dementsprechend als Gruppenphänomen zu verstehen das unter anderem häufig in
Schulklassen auftritt. Die vorliegende empirische Arbeit berücksichtigt sowohl Bullying im
schulischen Kontext als auch Bullying mittels digitaler Medien - also Cyberbullying.
Grundannahme ist dass sich Bullying im Klassenverband heutzutage auch in den Cyberspace
erstreckt. Neben Täter- und Opfer-Rolle wird zwischen drei Bystander-Rollen differenziert:
Verstärker Verteidiger und Außenstehende. Der Vergleich zwischen diesen Rollen zeigt dass
sich unter Kontrolle von Geschlecht und Klassenstufe insbesondere Verteidiger- und Täter-Rolle
in Hinblick auf Empathie Moral Disengagement Verantwortungsgefühl und
Selbstwirksamkeitserwartungen unterscheiden es jedoch wider Erwarten keine Unterschiede
zwischen den Bystander-Rollen bezüglich Befürchtungen gibt.