Die Studie untersucht die öffentlichen Diskussionen um Kasachisch und Russisch in der
ehemaligen Sowjetrepublik Kasachstan aus einer wissenssoziologisch-diskursanalytischen
Perspektive. Es wird erforscht wie verschiedene soziale Akteure die bestehende Sprachsituation
in miteinander konkurrierenden Diskursen deuten und wie diese Interpretationen der
kasachstanischen Sprachrealität eine spezifische soziolinguistische Ordnung konstituieren.
Anhand von Bedeutungen die dem Kasachischen und Russischen in den Diskurskämpfen zugeschrieben
werden rekonstruiert die Untersuchung den symbolischen Sprachkonflikt als komplexen
Aushandlungsprozess über den kulturellen Gabentausch zwischen Kasachen und Russen in dem die
kasachisch-russischen Anerkennungs- und kasachischen Selbstanerkennungsverhältnisse geregelt
werden.