Umwelt- wie auch konkret der Klimaschutz als dessen jüngerer Teilbereich sind weder neutrale
Sachthemen noch notwendigerweise politisch links zu verorten. Im historischen Rückblick lassen
sich Momente der geglückten wie gescheiterten Verquickung nationalistischer und
antidemokratischer Positionen mit grünen Forderungen im gesellschaftspolitischen Diskurs
ausmachen. Auch im Lichte des gegenwärtigen Relevanzgewinns der Causa Klimawandel regen sich im
neurechten Lager erneut die Versuche einer (Rück-)Eroberung der Diskurshoheit. Paradigmatisch
hierfür steht das neurechte Periodikum Die Kehre - Zeitschrift für Naturschutz das sich als
Debattenort zur Etablierung einer konservativen Ökologie der Verbindung von Ökologie mit
rechtsideologischen Elementen ins Werk setzt. Welche Positionen beziehen welche
Begründungzusammenhänge formulieren Akteurinnen der Neuen Rechten zum Klimaschutz?Die
vorliegende Arbeit rekonstruiert Amalgamierungsmomente neurechter (Vorläufer-)Gruppierungen mit
Themen des Umweltschutzes und systematisiert so die Chronologie der Genese der Neuen Rechten in
einem umweltethischen Zusammenhang. Auf diesem Fundament wird eine Tiefenanalyse der
klimaschutzpolitischen Argumentationen innerhalb des neurechten Periodikums Die Kehre geleistet
die identifizierten Positionen werden hinsichtlich ihrer inhaltlichen und strukturellen Brücken
in neurechte Traditions- und Ideologiebestände kontextualisiert und interpretiert.