Unter der Perspektive von Big Data werden ethische Grundfragen fokussiert die sich aus der
Entwicklung und Anwendung fortgeschrittener Informationstechnologien ergeben. Allen
fortgeschrittenen informatischen Werkzeugen ist gemeinsam dass sie mit großen Datenmengen
umgehen müssen diese zu analysieren zu verarbeiten und möglichst selbständig auf die
Analysate regulierend und steuernd zu reagieren haben. Im Fokus steht erstens die
Anschließbarkeit eines speziellen Diskurses über fortgeschrittene Informationstechnologien
innerhalb der Technikethik zweitens die Verortbarkeit spezifischer Handlungsprobleme in
Prozessen die die gesamte Gesellschaft und den ethischen Status des Individuums betreffen und
drittens die Aufweisung metaphysischer Voraussetzungen gegenwärtiger Einstellungen im Umgang
mit Analysaten die aus großen insbesondere fließenden Datenmengen gewonnen werden. Es wird
versucht die Kontinuität bestimmter ethischer Grundkonflikte im informationstechnologischen
Diskurs aufzuweisen. Schlüsselthemen sind u.a. die Dialektik von Ermächtigung und Entmündigung
im Umgang mit modernen Informationstechnologien sowie damit verbunden der Verlust von
Widerständigkeitserfahrungen der mit einem Wirklichkeitsverlust einhergeht. Die Studie
versteht sich als Orientierungshilfe und als Beitrag zur philosophischen Verortung und
Einschätzung einer Bereichsethik.