'Männlichkeit' gilt als lange gleichgesetzt mit dem 'Allgemein-Menschlichen' und daher als
Spezifikum regelrecht unsichtbar. Was macht das Nachdenken über und die Beforschung von
'Männlichkeit' dann epistemologisch wie gesellschaftlich wahrscheinlich? Dieser Frage geht die
vorliegende Studie aus gesellschaftstheoretischer Perspektive nach. Entlang
sozialwissenschaftlicher Publikationen zu 'Männlichkeit' von 1908-2022 werden gesellschaftliche
Zusammenhänge rekonstruiert die die (wissenschaftliche) Reflexivierung von 'Männlichkeit'
bedingen. Damit stellt die Studie eine erste systematische Untersuchung des Feldes der
Männlichkeitsforschung dar. Zudem entpuppt sich das vergleichsweise kleine Forschungsfeld als
reichhaltiges Labor an dem sich über dessen Partikularität hinaus soziologische Grundfragen
und methodologische Aspekte diskutieren lassen: darunter Subjekt-Gesellschaft-Verhältnisse
Epistemologie und Operationalisierung Prozesse der Grenzziehungen und Stabilisierung
wissenschaftlicher Disziplinen sowie die Bedeutung von Un- Sichtbarkeit Paradoxien und blinden
Flecken von Beobachtungen.