Inklusiver Mathematikunterricht - ein Spannungsverhältnis zwischen Theorie und Praxis?
Inklusion ist seit dem Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) im März 2009
ein Anspruch dem sich Lehrkräfte an deutschen Grundschulen stellen müssen. Dies bedeutet auch
dass die einzelnen Fachdidaktiken ein Umdenken vollziehen mussten. So wurden auch in der
Mathematikdidaktik spezifische Konzepte erarbeitet die es ermöglichen sollen dass alle Kinder
- mit oder ohne sonderpädagogischen Förderbedarf - am gemeinsamen Mathematikunterricht
teilhaben können. In diesem Buch thematisiert Nina Ossenkopp die Frage inwiefern sich ein
inklusiver Mathematikunterricht auf der Basis des aktuellen Entwicklungsstands einer inklusiven
Mathematikdidaktik bereits realisieren lässt und welche Spannungen zwischen der Theorie und der
Praxis bestehen. Um diese Frage beantworten zu können wird im ersten Teil der Arbeit
rekonstruiert welche Leitideen Methoden und Vorstellungen in der Mathematikdidaktik für einen
inklusiven Mathematikunterricht existieren. Im zweiten Teil wird der Frage nachgegangen wie
sich ein inklusiver Mathematikunterricht aus Perspektive der Lehrkräfte auch tatsächlich
gestalten lässt. Welche Herausforderungen und Chancen sehen sie im inklusiven
Mathematikunterricht? Was bedeutet für sie der Versuch unter den gegebenen Rahmenbedingungen
den Mathematikunterricht inklusiv zu gestalten?