Die psychologische Begutachtung von Familiensystemen die kulturell und sprachlich nicht
originär in Deutschland verwurzelt sind stellt eine besondere Herausforderung dar. Die
Immigrationswellen der vergangenen Jahre haben deutlich gemacht dass zum Teil
Erziehungsstrategien mitgebracht werden die nicht mit den hier geltenden rechtlichen und
gesellschaftlichen Zielen vereinbar sind. Wie sollen oder dürfen Sachverständige
Verhaltensmuster und Wertvorstellungen dieser Familien bewerten und beurteilen ob bereits die
Grenze zur Kindeswohlgefährdung überschritten ist? Wie kann zwischen kulturell geprägten
Verhaltensmuster und Anzeichen einer psychischen Erkrankung unterschieden werden? Dieses Buch
bietet einen Überblick über die Auswirkung unterschiedlicher kultureller Prägungen und von
Migration auf Familien das konkrete Vorgehen von Sachverständigen bei der
familienpsychologischen Begutachtungen von Familien mit Migrationshintergrund und darüber wie
erhobene Befunde bewertet werden können