Charlotte Gneuß´ Debütroman ”Gittersee“ (2023) hat kurz nach seinem Erscheinen für Furore im
Literaturbetrieb gesorgt. Große Einigkeit herrschte über den besonderen literarischen Sog den
diese Geschichte ausübt. Durch die jugendliche Protagonistin Karin und den krimiartigen Plot
werden Jugendliche zum Lesen motiviert. Zentrale Coming-of-Age-Motive werden mit Aspekten zur
DDR-Geschichte zu einem spannenden Panorama verknüpft sodass die Literaturkritikerin Christine
Westermann zurecht das Fazit zieht ”dieser Roman sollte Schullektüre sein“. Den
verschiedenen Aspekten des Romans geht dieser Lektürebegleiter mit analytischen wie handlungs-
und produktionsorientierten Aufgabenstellungen auf den Grund sodass die Schülerinnen und
Schüler vielfältige abiturrelevante Kompetenzen erwerben einüben und vertiefen. Klassische
Interpretationskompetenzen werden z. B. in Bezug auf die Figurencharakterisierung und
-konstellation die Erzählte Welt und das Aufstellen von Deutungshypothesen aufgegriffen und
mit schüleraktivierenden und -motivierenden Aufgaben aufgebaut. Durch die Beschäftigung mit
dem historisch-politischem Rahmen des Romans wird das Spannungsfeld zwischen historisch
”korrekter“ Darstellung und fiktionaler Freiheit für die Schülerinnen und Schüler begreifbar
und am Phänomen der ”Kulturellen Aneignung“ diskutiert und bewertet. Damit wird gleichzeitig
eine aktuelle Debatte des Feuilletons aufgegriffen von der ausgehend die Lernenden
abschließend zu einer eigenständigen literarischen Wertung des Romans kommen. So bietet
dieser Lektürebegleiter viele Möglichkeiten über die jüngste deutsche Vergangenheit aber auch
über allgemeine Themen wie Identitätsentwicklung Beziehungen und Familie oder Leben in
totalitären Systemen nachzudenken und nicht nur literarische Kompetenzen aufzubauen sondern
auch Freude an Literatur zu entwickeln!