Emmy Noether und die Mitglieder der Noether-Schule gestalteten wesentlich die kulturelle
Bewegung der modernen Algebra die in den 1920er Jahren die Vorstellungen über Mathematik
veränderte und zu einem neuen Verständnis der Mathematik als Strukturwissenschaft führte. In
interdisziplinär angelegten Studien verbindet die Autorin biografische Forschungen zu Noether
und den Mitgliedern der Noether-Schule mit wissenschaftstheoretischen Untersuchungen
mathematischer Texte sowie einer aus dem Konzept der dichten Beschreibung abgeleiteten Analyse
wissenschaftlicher Schulenbildung: Die Entstehung mathematischen Wissens als soziokultureller
Prozess wird sichtbar und auch einer mathematisch nicht ausgebildeten Leserschaft zugänglich.
Zahlreiche Details zum Ringen von Wissenschaftlerinnen um berufliche Anerkennung zur
Entstehung mathematischer Begriffe und Disziplinen sowie zum Leben und Wirken von Mathematiker
inne n vermitteln ein Bild der Mathematik im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts.