Das Buch untersucht mit der Margin of Appreciation eine der bekanntesten und doch
umstrittensten Rechtsfiguren der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für
Menschenrechte.Es entwickelt eine schlüssige Kritik ihrer bisherigen dogmatischen Fassung und
zugleich einen praktisch anschlussfähigen Vorschlag für eine Neuaufstellung der überkommenen
Doktrin. Bestehende kritische Ansätze des bisherigen Schrifttums werden aufgearbeitet
weiterentwickelt und mit besonderer Konsequenz angewandt.Die Autorin wählt dabei einen
methodischen Zugriff auf mittlerer Abstraktionshöhe der es ermöglicht sowohl die konkrete
Rechtsprechungspraxis zu berücksichtigen als diese auch mit abstrakten vornehmlich
demokratietheoretischen Einwänden zu konfrontieren. Durch eine radikale Reduktion derjenigen
Faktoren die nach überkommener Auffassung für Übung und Umfang richterlicher Zurückhaltung
maßgeblich sind wird die Margin of Appreciation im Ergebnis entschieden verschlankt und
rationalisiert.