Ende des 18. Jahrhunderts wird zum ersten Mal der Typus des Querulanten beschrieben. Es handelt
sich um einen devianten Kläger der mit unzähligen Schreiben die bürokratische Kommunikation
stört die Arbeitskapazität der Gerichte erschöpft und nötigenfalls mit Waffengewalt um sein
Recht kämpft. In dieser Zeit wird das Querulantentum in unterschiedlichen Wissensfeldern
virulent. Ausgehend von institutionellen Verordnungen juristischen Diskussionen und
psychiatrischen Falldarstellungen rekonstruiert die Studie erstmals eine systematische Medien-
und Literaturgeschichte des Querulierens von der Aufklärung bis in die Gegenwart.