Diese geoarchäologische Untersuchung zu den vor- und frühgeschichtlichen Siedlungen im Großraum
Susiana (SW Iran) und ihrer Flusslandschaft stellt die traditionelle kulturhistorische Sicht
der Uruk-Expansion in Frage und präsentiert eine neue Erklärung für die archäologisch erwiesene
Siedlungsverschiebung in dieser Region. Zum ersten Mal wurde anhand geoarchäologischer Methodik
das Phänomen der westlichen Flussmigration in diesem Zeitraum untersucht und mit der
zeitgleichen westlichen Siedlungsverschiebung in Verbindung gebracht. Dutzende Bohrungen und
Bodenprofile geben einen einmaligen Einblick in den Unterboden dieser Region und bezeugen das
Ausmaß des anthropogenen Landschaftswandels lange vor der Entstehung großurbaner Räume im
Vorderen Orient. Elnaz Rashidian ist promovierte Archäologin mit dem Schwerpunkt Geoarchäologie
des Vorderen Orients. Zurzeit wirkt sie als Post-Doc in zwei Projekten zur sassanidischen
archäologischen Landschaft in Firuzabad (Universität Aix-Marseille) und BozPar (Universität
Konstanz) mit. Ihr Hauptinteresse gilt der Interaktion von Menschen mit ihrer umliegenden
Landschaft und dem darauffolgenden Landschaftswandel. Sie engagiert sich für interdisziplinäre
Forschung in der Vorderasiatischen Archäologie und für die Anwendung geoarchäologischer
Methoden in der Landschafts- und Siedlungsarchäologie.