Der Arzneiverordnungs-Report ist seit 1985 eine gemeinsame Publikation von Autoren aus
Pharmakologie Klinik Praxis Gesundheitsökonomie und Krankenversicherung. Basis sind die
Verordnungsdaten von Arzneimitteln für ambulante Patienten der gesetzlichen Krankenversicherung
(GKV). Datenbasis des Jahres 2020 sind ca. 820 Mio. Verordnungen von 150.363 Vertragsärzten und
62.876 Vertragszahnärzten für 73 4 Mio. GKV-Versicherte. Die allgemeine Verordnungs- und
Marktentwicklung wird in 6 Kapiteln behandelt in denen u.a. neue Arzneimittel des Jahres 2020
die Kosten-Nutzen-Analyse von onkologischen Arzneimitteln Marktsteuerungsmechanismen und
Preise von Biologika bzw. Biosimilars sowie die Klassifizierung von Arzneistoffgruppen
diskutiert werden.Die Nettokosten für Arzneimittel in der GKV sind 2020 weiter um 5 % auf rund
46 Mrd. EUR gestiegen vor allem durch neue hochpreisige Patentarzneimittel.
Hauptkostentreiber waren Onkologika (9 5 Mrd. EUR + 12 4 %)und Antidiabetika (2 8 Mrd. EUR +
16 8 %). Ein wesentlicher Grund für die Kostenprobleme ist der seit Jahren beobachtete Anstieg
der Jahrestherapiekosten neu eingeführter Arzneimittel. Dieser Trend zu hochpreisigen
Patentarzneimitteln ist durch das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) sogar 10 Jahre
nach seiner Einführung nicht genügend abgeschwächt worden auch wenn mit der Vereinbarung von
Erstattungsbeträgen 2020 insgesamt 3 7 Mrd. EUR an Einsparungen erzielt werden konnten.