Paul Celans Status in Russland hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten stark verändert: Von
einem Autor der noch in den 1990er-Jahren bloß in literarischen Kreisen bekannt war ist er zu
einer Figur des breiten künstlerischen Kanons geworden. Dabei ist die russische
Übersetzungslandschaft in Bezug auf Celan von Pluralität geprägt. An diese Beobachtung knüpft
die vorliegende Studie an: Sie befasst sich mit den unterschiedlichen Übersetzungsstrategien
der russischsprachigen 'Dichterinnen-Übersetzerinnen' Ol'ga Sedakova und Anna Glazova sowie
Alesa Prokop'evs. Im Anschluss daran wird Celans poetische und poetologische Wirkung auf ihr
eigenes dichterisches Werk untersucht sowie die Bedeutung der kabbalistischen Numerik in Celans
Gedichten herausgearbeitet.