Technologische Selbstoptimierung ist gegenwärtig in aller Munde. Sie umfasst die Erforschung
neuer Möglichkeiten im Hinblick auf Schönheitsoperationen funktionale Implantologie
Gehirndoping oder die Verlängerung der Lebensspanne. Gegenüber vielen dieser technischen Mittel
die oft nicht legal verfügbar sind bestehen erhebliche gesellschaftliche Vorbehalte.
Jan-Hendrik Heinrichs und Markus Rüther plädieren bei ihrer ethischen Einschätzung für eine
Differenzierung der Perspektive: Die Vorbehalte sind nämlich ihrer Meinung nach nicht geeignet
gesellschaftliche Ächtung oder gar verbindliche Verbote für alle zu begründen. Vielmehr habe
die Freiheit zur Selbstgestaltung Vorrang was jedoch nicht heißt dass es für manche Bereiche
nicht auch klare Regeln geben muss. Weil Selbstgestaltung aber nur frei sein kann wenn sie
informiert ist argumentieren die Autoren für Regelungen die von weitgehenden
Informationspflichten statt von Verboten bestimmt sind. Aus einer individuellen Sicht heraus
lassen sich zudem eine Reihe von moralischen Empfehlungen formulieren die zwar nicht
eingefordert werden können aber einen ethischen Kompass bilden um sich im Dickicht der
ethischen Debatte an guten Gründen zu orientieren.