Karl Löwith hat als Schüler Martin Heideggers begonnen. 1928 habilitierte er sich bei ihm in
Marburg mit einer Arbeit zur philosophischen Anthropologie ¿ »Das Individuum in der Rolle des
Mitmenschen«. Löwiths Auseinandersetzung mit Martin Heidegger entzündete sich erstmals in
seiner Kritik an Carl Schmitts Begriff der Entscheidung von 1934 und konzentrierte sich
schließlich auf die Rolle die Heidegger der nationalsozialistischen Bewegung als
geschichtsmächtigem Vollzugsorgan des entschiedenen Denkens zugeschrieben hat. Über diese
biographische Betroffenheit Löwiths hinaus dokumentiert der Band all diejenigen Arbeiten über
die Philosophie der Existenz welche überwiegend während der 1950er Jahre entstanden sind und
auf Löwiths kritischer Revision der idealistischen und nachidealistischen Philosophie beruhen.
Löwiths Absicht ist insgesamt darauf ausgerichtet das Denken Heideggers als philosophisch
gescheiterte Konsequenz abendländischer Metaphysik zu erläutern.