Die Suche nach Orientierungen während der Adoleszenzphase bei Lehrlingen steht im Zentrum
unserer Untersuchung. Diese Suche ist eine handlungs praktische aktionistische. Sie birgt
gleichermaßen Potentiale der Kreativität und Entfaltung wie auch Risiken Irrwege und
Gewalttätigkeiten. Die Lebenspraxis von Lehrlingen ist uns Akademikern und Akademikerin nen
kaum vertraut. Dies gilt umso mehr bei jenen Jugendlichen die im Zusammenhang mit Erfahrungen
der Marginalisierung und Kriminalisierung aus ihren angestammten Milieus herausgefallen sind.
Unser Zugang ist ein verstehender dies nicht in einem naiven Sinne son dern im Sinne einer
distanzierten Beobachtung eines erklärenden Verstehens. Dabei ist der Schritt von der Sprache
der Jugendlichen zu derjenigen unserer eigenen Interpretation ein rür uns selbst immer wieder
spannendes und zu gleich mit Spannungen versehenes Unternehmen. Um dies dokumentieren zu können
haben wir uns entschieden die Jugendlichen in ihren Originaltexten den Transkripten relativ
ausführlich zu Wort kommen zu lassen und damit den beachtlichen Umfang dieses Buches in Kauf zu
nehmen. Den Leserinnen und Lesern empfehlen wir zunächst die Lektüre der Zu sammenfassung der
Ergebnisse (Kap. 2) um auf diese Weise einen Über blick und auch einen roten Faden rür die
weitere Lektüre zu gewinnen. Wir möchten der Deutschen Forschungsgemeinschaft für die
großzügige Unterstützung bei der Finanzierung des Forschungsprojekts danken. Für Anregung und
Kritik danken wir Heide Appelsmeyer Sabine Fach Bruno Hildenbrand Gerhard Riemann
Arnd-Michael Nohl Aglaja Przybors ki und Monika W ohlrab-Sahr. Vor allem haben wir
Maria-Theresia Becker zu danken für ihre Umsicht und Geduld mit der sie immer wieder Ordnung
in unsere Forschungsunterlagen gebracht hat.