Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur Note: 1
3 Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Veranstaltung: Kunstmärchen Sprache: Deutsch
Abstract: Der goldene Topf ist ein Musterbeispiel für narrative Verfahren zur Verknüpfung
verschiedener Welten in der Epoche der Romantik. Deshalb lautet die Forschungsfrage dieser
Hausarbeit: Welche narrativen Verfahren wandte Hoffmann an um die poetische Welt und die reale
Welt darzustellen und miteinander zu verknüpfen? Das Leben läuft selten so wie man es sich
erhofft: Ohne Probleme ohne Sorgen oder Kummer. Doch aus großem Leid entstehen manchmal
wundervolle Geschichten. So auch in Der goldene Topf von E.T.A. Hoffmann. Die Lebensumstände
unter denen er das Märchen als Teil der Fantasiestücke in Callots Manier zwischen 1813 und
1814 schrieb waren katastrophal. Leid Krankheit Armut Hungersnot unter diesen Bedingungen
brachte E.T.A. Hoffmann das Werk Der goldene Topf hervor. Dabei spiegelt [sich] fast nichts von
seiner persönlichen Bedrängnis in dem Märchen wider. In einem Brief an seinen in Bamberg
lebenden Verleger Carl Friedrich Kunz schildert E.T.A. Hoffmann seinen Kummer gleichzeitig
aber auch die Kraft die er daraus zieht und in seinem neuen Werk verewigen will. Zu dieser
Zeit kam ihm die Idee zum Goldenen Topf dessen Protagonist der Student Anselmus aus den
Zwängen des Alltags und der realen Welt ausbricht indem er geführt vom Archivarius Lindhorst
in die Welt der Poesie flieht. Während dieser Reise zwischen Wirklichkeit und Poesie
entwickelt[...] sich die Handlung auf zwei miteinander verschlungenen Erzählebenen. Zum einen
gibt es die reale Welt die sich in Dresden zuträgt wo Hoffmann derweil 1814 selbst lebte. Zum
anderen eröffnet sich gleich in der Ersten Vigilie stückweise die poetische Welt als ein altes
häßliches Weib Anselmus mit einem Fluch belegt der ihn ins Krystall stecken soll. Die
poetische Welt dehnt sich im Laufe des Märchens aus und endet in der Zwölften Vigilie mit
E.T.A. Hoffmanns persönlichem Besuch in Atlantis bei dem Hoffmann sich von Anselmus'
Wohlergehen selbst überzeugen kann.