Daniel Goeudevert galt als «Paradiesvogel» unter den Topmanagern der Branche. Er hatte
Literaturwissenschaft an der Pariser Sorbonne studiert bevor er Autoverkäufer wurde und damit
eine märchenhafte Karriere begann: Vorstandsmitglied bei Citroën Deutschland Generaldirektor
bei Renault Deutschland Vorstandsvorsitz der deutschen Fordwerke und dann - bis zu Ferdinand
Piëch - im Konzernvorstand von VW.Er hatte Erfolg als «genialer Verkaufs- und PR-Künstler»
galt als Kronprinz von Carl Hahn veranstaltete Kunstspektakel mit HA Schult und ließ
Gorbatschow in den Werkshallen von Wolfsburg auftreten. Er verstand seine Führungsaufgabe auch
als gesellschaftliche Verpflichtung und gründete nach dem Zusammenbruch der sozialistischen
Regime eine internationale Initiative zur Zusammenarbeit von Wirtschaft und Politik. Die
Branche verstörte er zunehmend durch seine unorthodoxen Ideen. Er erklärte öffentlich daß er
mit einem Tempolimit leben könne und kritisierte die «perverse» Entwicklung von immer
schnelleren «High-Tech-Produkten für eine finanzielle Elite».Selten ist so offen und
selbstkritisch über die Welt der Vorstandsetagen berichtet worden: über verkrustete
hierarchische Strukturen Drohungen aus der Branche aber auch über die eigenen Fehler und den
wachsenden Autismus auf dem Weg nach oben.