Die Weimarer Republik ist nicht nur für die politische Geschichte Deutschlands bedeutsam
sondern genauso für die Entwicklung von Kunst und Literatur im 20. Jahrhundert. Die Weimarer
Kultur war eine des Experiments. Das Wechselspiel der Künste und Medien ist das kulturell
Besondere dieser Ära es setzte in Literatur Theater und Film in Architektur Fotografie
Musik und bildender Kunst kulturelle Standards die bis heute Gültigkeit besitzen. Die
vorliegende Kulturgeschichte nimmt die 1920er Jahre daher in ihren mannigfaltigen Entwicklungen
und Lebensäußerungen in den Blick. Weimar ist das Symbol einer innovativ und soziologisch breit
wirkenden Populär- und Medienkultur. Diese nahm ihren Ausgang von den Prozessen der
Politisierung und Demokratisierung der Gesellschaft und wirkte entsprechend in der Metropole
Berlin aber auch in den anderen Regionen Deutschlands. Unter der Frage ob Weimar tatsächlich
ein "Tanz auf dem Vulkan" war werden die Weimarer Jahre weder als eine Gesellschaft der Krise
mit fast zwangsläufigem Scheitern noch als Inkubationsphase des Nationalsozialismus erfasst.
Stattdessen lässt sich die Autorin von der Idee leiten dass die 1920er Jahre zwar nicht
'golden' waren aber kulturell und vielfach auch gesellschaftlich hochmodern und stilbildend
bis in die Gegenwart wirken.