Kalter Krieg und Entkolonialisierung fielen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zusammen
mit einer Expansion des Mediensystems. Insbesondere Bildmedien wuchs zunehmend eine große
politische Bedeutung zu. Das Werk von Horst Faas (1933-2012) entstanden an Brennpunkten dieser
Entwicklung setzte hier Maßstäbe. Anhand seines Lebens und seiner Arbeit stellt das Buch diese
Entwicklung hinsichtlich ihrer politischen und ästhetischen Bedeutung vor dem Hintergrund des
journalistischen Milieus der Zeit vor. Das Zentrum der Darstellung - dem Wirkungsschwerpunkt
des Werkes von Faas und seines Einflusses entsprechend - liegt auf dem Zeitraum von 1962 bis in
die späten 1970er Jahre: der Phase des US-dominierten Krieges in Vietnam Laos und Kambodscha
sowie seinen Wirkungen und Nachwirkungen. Stets bleibt die Berichterstattung von Faas der
zentrale Bezugspunkt. Ebenfalls berücksichtigt wird der politische Kontext seiner Arbeit und
der seiner Agentur AP - samt der sich dabei ergebenden Reibungen Beschränkungen internen
Auseinandersetzungen und Problemen mit der US-Armee bzw. -Regierung sowie Zensur(-drohungen).