Täglich geh ich heraus und such ein Anderes immer Habe längst sie befragt alle die Pfade des
Lands Droben die ku¿hlenden Ho¿hn die Schatten alle besuch ich Und die Quellen ... Friedrich
Hölderlins Worte aus der Dichtung Menons Klagen um Diotima die Richard Dünser zu seinem ersten
Streichquartett inspiriert haben lesen sich wie ein poetisches dichterisches Programm seines
gesamten musikschöpferischen Schaffens: sein Streben mit jedem Werk etwas Anderes Neues
auszudru¿cken und auch neue kompositorische Pfade zu finden seine harmonisch-melodischen
Wanderungen aus gleichsam ätherischen Ho¿hen in die Schattenreiche der Nacht des Unbewussten
und des Tragischen seine intuitive musikalische und auch außermusikalische Suche nach Quellen
in verschiedenen künstlerischen und geistigen Welten. In diesem Buch wird der Ton- und
Klangsprache eines Komponisten nachgespürt deren enorme expressive Kraft und ihre
weitgespannte inhaltliche Fantasie bei einer gleichzeitig umfassenden kompositionstechnischen
Qualität sich im Kontinuum der Musik und überhaupt der Künste der abendländischen Kultur
entwickelt hat und in diese integriert ist. Interviews mit dem aus Vorarlberg gebürtigen
während seiner Studienzeit in Wien musikalisch stark geprägten Komponisten sowie weitgefasste
allgemeine und werkspezifische Erörterungen zu seinem Schaffen darüber hinaus Zeugnisse von
Komponistenkollegen und Interpret*innen geben Auskunft über eine mit ihrer Ausdruckskraft stark
berührenden und zutiefst menschlich-einfühlsamen Musik.