Eine Schachtel mit Familienbriefen die lange unbeachtet war erweist sich als wahrer Schatz:
Junge Frauen aus drei Generationen schrieben während eines Aufenthaltes in England an die
Eltern. Aus den Jahren 1898-1900 1929 30 und 1967 stammend blättern diese privaten
Schriftstücke eine weibliche Alltagsgeschichte auf die unzählige kulturhistorische
Informationen in sich birgt. Die Briefe erzählen von zeittypischen Tendenzen zur Rolle der Frau
vom Großstadtleben den politischen Verhältnissen aus der Sicht von Vertreterinnen des
Bürgertums von der Bildung junger Frauen und ihrem Freizeitverhalten. Fragestellungen der
jeweiligen Epochen zeigen sich exemplarisch im einzelnen Individuum. Gleichzeitig ergibt sich
ein direkter Einblick in das Denken und Fühlen der Frauen in all ihren Ambivalenzen. Christina
Natlacen aus deren Familie die wertvollen Schriftstücke stammen arbeitete diese nicht nur in
Hinblick auf deren kulturhistorischen Gehalt auf. Ergänzt wird der Band um Essays von Julia
Festman Gerhard Geissl Li Gerhalter Tanja Schwan und Karl Zillinger die mit ihrem Wissen
aus unterschiedlichen Fachrichtungen die aufgeworfenen Themen zusätzlich beleuchten. Ergebnis
ist eine interdisziplinäre Kulturgeschichte die weibliche Erfahrungen aus erster Hand
dokumentiert.