Reflexion und Blick in die Zukunft zum 50-jährigen JubiläumAls Gustavo Gutiérrez im Juli 1968
im Vorfeld der Zweiten Generalversammlung der Lateinamerikanischen Bischöfe (Medellín) in der
peruanischen Stadt Chimbote den Vortrag Hacia una teología de la liberación hielt und diesen
Text in stark erweiterter Form im Dezember 1971 als Buch unter dem Titel Teología de la
liberación. Perspectivas veröffentlichte ahnte er nicht welch nachhaltige Wirkungsgeschichte
diese Publikation haben würde. In mehrere Sprachen übersetzt und in vielen Auflagen neu ediert
gehört Gutiérrez_ Theologie der Befreiung zu den bekanntesten theologischen Büchern des 20.
Jahrhunderts und erfuhr sowohl begeisterte Zustimmung und intensive Rezeption als auch Kritik
und Ablehnung.In vier Teilen bietet der Autor eine eindrückliche Vermittlung von
Gesellschaftsanalyse und Glaubensreflexion von Soziologie und Theologie politischer
Positionierung und spiritueller Vertiefung sozialer Emanzipation und kirchlicher Praxis und
fragt in all dem nach den Beziehungen zwischen religiösem Heil und gesellschaftlicher
Befreiung. Die Herausforderung angesichts bedrängender Erfahrungen von Armut und Unterdrückung
das Verhältnis von Befreiung und Erlösung zu verstehen und theologisch (neu) zu begreifen
bildet den roten Faden dieses Buches in dem Fragen der theologischen Erkenntnislehre der
Entwicklungstheorie der Ethik und Politikwissenschaft genauso behandelt werden wie Themen der
kirchlichen Pastoral der Christologie und Soteriologie sowie der Eucharistielehre.Zum
50-jährigen Jubiläum des Erscheinens dieses theologischen Klassikers beleuchten 16 Autorinnen
und Autoren Aspekte der Theologie der Befreiung wie sie Gustavo Gutiérrez konzipiert hatte
und begreifen diese Publikation als Ermutigung für Theologie und Kirche im Geist dieses großen
befreiungstheologischen Impulses in die Zukunft zu blicken.Mit Beiträgen von Michelle Becka
(Würzburg) Mariano Delgado (Fribourg) Margit Eckholt (Osnabrück) Thomas Eggensperger (Berlin
Münster) Leandro Fontana (Frankfurt a. M.) Thomas Franz (Würzburg) Franz Gmainer-Pranzl
(Salzburg) Ansgar Kreutzer (Gießen) Gerhard Kruip (Mainz) Johannes Meier (Mainz) Matthias
Möhring-Hesse (Tübingen) Sebastian Pittl (Tübingen) Alexander Schmitt (Bamberg) Stefan
Silber (Paderborn) Nikolaus Werz (Rostock) und Edith Wittenbrink (Mainz).