Das Leben von Karl Rottenschlager beeindruckt. Diese Biographie beschreibt seine selbstlose
Arbeit für Menschen am Rande der Gesellschaft und gibt Einblicke in die schwierige
Alltagsrealität haftentlassener Menschen. Rottenschlager begann seine berufliche Laufbahn als
Sozialarbeiter 1973 in der Justizanstalt Stein wo er am Reformaufbruch im österreichischen
Strafvollzug beteiligt war. Doch die Euphorie ließ bald nach und die Schwächen des Systems
blieben - insbesondere die mangelnde Nachbetreuung der Haftentlassenen. Mit viel Beharrlichkeit
und großem persönlichem Einsatz gründete der Theologe 1982 die St. Pöltner Emmausgemeinschaft
die heute vier Wohnheime und zwei Tageszentren für sozial benachteiligte Menschen betreibt. In
einem desolaten Haus im Industrieviertel entstand damals eine familienähnliche Gemeinschaft in
der Rottenschlager und weitere Betreuer gemeinsam mit haftentlassenen Männern lebten und
arbeiteten - eine "Lebensschule" für Ausgegrenzte. "Es gibt keinen hoffnungslosen Fall weil
es für Gott keine hoffnungslosen Fälle gibt." - Rottenschlagers Lebensweg ist geprägt von
christlichem Einsatz für die Schwächsten und dem unermüdlichen Streben nach sozialer
Gerechtigkeit. 2022 erhielt er das Goldene Ehrenzeichen der Republik. Karl Rottenschlager im
Wortlaut: "Wir versuchen bei Emmaus die Bergpredigt in Millimeterarbeit umzusetzen." "Die
Schattenseite des Überflusses ist der überflüssige Mensch." "Mein Platz ist in den Kellern der
Menschheit."