Überwältigende Naturlandschaften in Verbindung mit einer spürbaren spirituellen Atmosphäre
verleihen Westtibet seine Einzigartigkeit. Dieser Teil des tibetischen Hochlandes gilt als das
eigentliche "Land der Götter" denn hier steht der Götterberg Kailash. Seit urdenklicher Zeit
verehren die Anhänger von vier Religionsgemeinschaften den Berg als ihr heiligstes ideelles
"Zentrum": Bön-po Jaina Hindus und Buddhisten. Hier war und ist der Ort der Götter Tibets und
Indiens. Der erste Abschnitt von Teil I des vorliegenden Bandes widmet sich in Bild und Text
dem Berg Kailash wobei die historisch-mythologische Sicht besonderen Raum einnimmt. Dann
erreicht der Leser die Leserin dem Sutlej als einem der "Vier Wasser vom Kailash" in
Westrichtung folgend die in einem vorgeschichtlichen See ertränkte in der Sonne grell
leuchtende Welt des untergegangenen Königreiches Guge. Auf den Spuren des Italieners Giuseppe
Tucci ziehen wir durch die phantastische Canyonlandschaft dieses vorzeitlichen Zanda-Sees - und
es öffnet sich eine wahre Schatzkammer jener einzigartigen indo-tibetischen Kunst wie sie in
den Tempeln von Tsaparang und Tholing den Zentren des ehemaligen Königreiches bis heute
rudimentär noch erhalten ist. Der kürzere zweite Teil des Buches befasst sich mit neuesten
Ergebnissen aus archäologischer und geologischer Forschung. Aspekte des vor-buddhistischen so
genannten "prähistorischen" Westtibet werden ebenso beleuchtet wie die Entwicklung des größeren
indo-tibetischen Raumes in ferner Früh- und Vorzeit hierbei werden sowohl Denkansätze der
Naturwissenschaft als auch die Perspektive des göttlichen Veda berücksichtigt. Mit
Bildbeiträgen zu Tsaparang von Jürgen C. Aschoff und Hans Först. "Allein der Mensch hat die
Macht die Erde zu zerstören. Vögel und Kaninchen können das nicht. Doch wenn der Mensch die
Macht hat die Erde zu zerstören dann hat er auch die Macht sie vor der Zerstörung zu
bewahren." Tenzin Gyatso der 14. Dalai Lama (Friedensnobelpreisträger)