Über 70.000 Menschen fielen in den Jahren 1940 und 1941 der NS-Euthanasieaktion T4 zum Opfer.
Der Widerstand gegen den ersten Massenmord des NS-Regimes wird meist mit den Predigten des
Münsteraner Bischofs Clemens August Graf von Galen assoziiert. Weniger bekannt sind die
Hintergründe des bischöflichen Abwägens und Zögerns sowie andere Formen der Reaktionen in
einzelnen Diözesen und der Bevölkerung. Opposition war meist ein isoliertes Handeln von
Einzelpersonen in verschiedenen beruflichen Handlungsfeldern. Dieser Band präsentiert neue
biografische und regionalgeschichtliche Forschungen zum Thema. Der Schwerpunkt liegt dabei auf
den konfessionellen Milieus. Die Beiträge liefern einen nuancierten Überblick zu Wissen über
und zu Reaktionen auf die NS-Euthanasie sowie zu den Versuchen ihre Umsetzung zu verhindern
bzw. zu stoppen.