In Österreich ist reichhaltiges urkundliches Quellenmaterial zur mittelalterlichen Geschichte
der Juden überliefert dazu kommen zeitgenössische historiographische literarische und
theologische Texte. Diese Quellen geben Aufschluss über die wirtschaftliche rechtliche und
persönliche Situation der jüdischen Bevölkerung sowie deren Interaktion mit der christlichen
Umwelt. Daher wurde am Institut für jüdische Geschichte Österreichs (St. Pölten) eine
Publikationsreihe in Angriff genommen die dieses Material erstmals gesammelt in Regestenform
zugänglich macht. Der vorliegende fünfte Band dieser Reihe umfasst den Zeitraum von 1405 bis
1418 die darin enthaltenen Quellen geben Aufschluss über die Judenpolitik der Herzöge Wilhelm
Leopold IV. Ernst Friedrich IV. und Albrecht V. sowie der Landesfürsten der nicht von den
Habsburgern regierten Territorien auf dem heutigen Bundesgebiet. Sie dokumentieren die
Auswirkungen der innerhabsburgischen Konflikte während der Minderjährigkeit Albrechts V. auf
die jüdische Bevölkerung sowie die Haltung Herzog Albrechts gegenüber seinen jüdischen
Untertanen vor der Eskalation im Zuge der Hussitenkriege. Die Folgen der Salzburger
Judenverfolgung von 1404 sind in diesem Band ebenso zu erkennen wie die Rolle die die junge
Universität Wien hinsichtlich der zunehmenden Judenfeindlichkeit im Herzogtum Österreich zu
spielen begann.