Was bedeuten abgelaufene Pässe? Sind alte Reisekoffer eigentlich nicht etwas für den Sperrmüll?
Und lassen sich die Wanderschuhe eines Autors mit dessen Werk in Beziehung setzen?Der
vorliegende Band widmet sich archivierten »Lebensdokumenten« die allzu leicht als scheinbar
unauffällige und ephemere Zeugnisse des Lebensalltags übersehen werden könnten. Als
'Beweismittel' für sozial- und kulturhistorische wie auch textgenetische Prozesse eröffnen sie
jedoch eine vielfältig bestückte Asservatenkammer. Wissenschaftliche Beiträge beleuchten
Identitätspapiere und Urkunden Kontoauszüge und Quittungen Kalendereinlagen Postkartenalben
Familienfotos Flaschenetikette und Speisekarten die eindringlich und anschaulich
Geschichte(n) erzählen. Neben 'Gebrauchsgegenständen' aus der Sammlung Künstlerandenken im
Wiener Theatermuseum werden auch Kuriosa wie Lessings Spieltisch Adalbert Stifters
Totenschädel W. H. Audens VW Käfer Thomas Bernhards Arbeitshose und eine Einladung zum
festlichen Picknick in Heimito von Doderers Künstler-WG unter die Lupe genommen.Auf eine
kreative Spurensuche zum Thema in Poesie und Prosa begeben sich zudem die Autorinnen Thomas
Ballhausen Josef Haslinger Barbi Markovic Rainer Merkel Terézia Mora und Peter Rosei
Marion Steinfellner und Herbert J. Wimmer.