Das Buch setzt sich zum Ziel der chinesischen Rezeptionsgeschichte und Wirkung zweier
deutschsprachiger Dichter der ästhetischen Moderne nachzugehen und zwar Rainer Maria Rilke und
Friedrich Hölderlin. Während deren Einfluss auf die poetische Praxis sowie die Rezeption in
Form von Übersetzungen vielfach Gegenstand der Forschung gewesen sind fehlt eine Arbeit die
Rezeption und Wirkung in einem historischen und sozialgesellschaftlichen Kontext untersucht und
dabei auch die ästhetische Ebene einbezieht indem der Frage nachgegangen wird: Was hat die
chinesische Lyrik von Rilke und Hölderlin übernommen und aus welchen Gründen?Für den
sozialgeschichtlichen Kontext wird - neben weiteren Rezipienten die schlaglichtartig
beleuchtet werden - für Rilke und Hölderlin je eine zentrale Vermittlerfigur analysiert: Feng
Zhi und Haizi. Es wird ausführlich aufgezeigt welche biographischen Wege die chinesischen
Germanisten bzw. Dichter zur deutschen Lyrik führten wie die Aneignung erfolgte und inwieweit
die Lektüre Einfluss auf das eigene wissenschaftliche und oder literarische Werk hatte.
Akribisch werden dazu Zeugnisse untersucht die Lektüre und Rezeption belegen. Zahlreiche
chinesische Rezensionen und Gedichte werden von der Verfasserin dabei ins Deutsche übersetzt:
eine Leistung die gesondert hervorzuheben ist.