Der Nürnberger Prozess ging als politischer Prozess in die Geschichte ein. So war er geplant
und so nahm die Welt ihn wahr weil der amerikanische Hauptankläger Robert Jackson nach den
»Sternen eines neuen Völkerrechts« greifen und erstmals in der Geschichte Verbrechen gegen den
Frieden bestraft sehen wollte.Dass die drei westlichen Richter mit ihrer Mehrheit gegenüber dem
sowjetischen Mitglied des Tribunals aus dem Nürnberger Prozess etwas ganz anderes nämlich
einen reinen Mordprozess gemacht hatten wurde erst erkennbar als die Strafen verkündet
wurden.Hellmut Butterweck weist nach dass mit einer Ausnahme ausschließlich die Schuld oder
Mitschuld am Tod von Menschen entscheidend für die Strafen war. Schuldsprüche wegen Verbrechen
gegen den Frieden wurden zwar ausgesprochen fielen aber nicht einmal strafverschärfend ins
Gewicht.Die Neuauflage dieses Werkes verknüpft im Gerichtssaal geführte Dialoge mit
persönlichen Erinnerungen von Akteuren und gibt eine mögliche Antwort auf die Frage inwiefern
sich der Nürnberger Prozess als Modell für heutige Verfahren im Namen der Menschenrechte
eignet.