Mit seinem Annäherung an Johann Strauß Sohn (1825-1899) als junger Mann bestätigt Michael
Scharang einmal mehr seinen Ausnahmerang innerhalb der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur.
Sein Roman handelt nicht nur von der Kunst der Musik und der speziellen Wirkung des Wiener
Walzers sondern legt zugleich die gesellschaftlichen Bedingungen ihrer Hervorbringung offen.
Dem Bild vom einsam schaffenden musikalischen Genie rückt Scharang durch die Darstellung seiner
Weggefährtinnen und Freundinnen von der Wiener Vorstadt bis nach Amerika zu Leibe. Michael
Scharang gelingt ein überraschendes Porträt des Komponisten das in seiner Lakonie nicht selten
an Franz Kafka erinnert. Literarische Einbildungskraft und präzise Charakterzeichnung verbinden
sich zu einer ebenso unterhaltsamen wie gedanklich brillanten Erzählung über die Kunst der
Musik.