Diese Unruhe die man nicht recht fassen kann die einen befällt und nicht mehr loslässt - in
16 Geschichten schnitzt Lukas Holliger wunderbar scharfe Konturen in dieses diffuse Gefühl des
Unbehagens. Unbehagen über ins Wanken geratene Selbstbilder etwa über unsere Vergänglichkeit
oder über die Natur aus der wir herausgefallen scheinen wie Luzifer aus dem Himmel. Ein Mann
der eher mit Eloquenz als mit Kompetenz Karriere macht. Eine Mutter die sich ihrer Tochter
erklärt. Junge Leute die das Leben bis zum Tod feiern oder Molotow-Cocktails durch die Stadt
tragen. Ein Kind das ein Unrecht beobachtet und rächen möchte ...Holligers Figuren wollen
ausbrechen aus ihrer Wirklichkeit und dazu lässt er sie die unwahrscheinlichsten die
gefährlichsten Richtungen einschlagen. Denn nichts macht die Verhältnisse instabiler als
beständige Stabilisierungsversuche.»Das ist hier eine Droge. Wenn ich beschreiben müsste was
dieser Ort mit mir anstellt könnte ich das nur mit der Wirkung einer Droge vergleichen. Es ist
das Licht. Es ist der Sand. Das Geröll versetzt mein Knochenmark in Schwingung.«