Die Friedhöfe Südkärntens erzählen die wechselvolle Geschichte dieser Region und spiegeln
zugleich auch das Verhältnis der ortsansässigen Bevölkerung zur slowenischen und deutschen
Sprache wider. Auf Friedhöfen sind Erinnerungszeichen des Totengedenkens etwa in Form von
Grabsteinen aufgestellt die als privates und zugleich öffentliches Bekenntnis eine
Wertschätzung sowie Akzeptanz der slowenischen Sprache ausdrücken. Als Teil der zweisprachigen
Kulturlandschaft sind Friedhöfe und Grabsteine Gradmesser des Stellenwertes des Slowenischen
und eignen sich deshalb besonders für die Untersuchung der veränderten Bedeutung und
Sichtbarkeit der slowenischen Sprache in Südkärnten. Die Untersuchung von über 200 Friedhöfen
sowie die Analyse schriftlicher und mündlicher Quellen weist nach dass die stete
Germanisierung Südkärntens Produkt einer Politik der ethnischen und sprachlichen
Homogenisierung war und ist.