2016 war global und in Europa durch ein Erstarken populistischer Strömungen Rückschläge für
die Marktintegration und dadurch ausgelöste Unsicherheiten gekennzeichnet. Das Konjunkturbild
verbesserte sich zwar weltweit im Verlauf des Jahres 2016 und im ersten Halbjahr 2017 zusehends
nicht zuletzt dank der expansiven Geldpolitik der EZB und anderer großer Zentralbanken.
Gleichzeitig haben sich die politischen und wirtschaftlichen Risiken aber weiter akzentuiert.
Vor allem die Gefahr des Protektionismus und von Handelskriegen hat sich deutlich erhöht.
Österreich schwenkte nach vier Jahren mit Wachstumsraten unter 1% im Jahr 2016 wieder auf einen
dynamischeren Wachstumspfad ein. Für 2017 erwartet die OeNB ein Wirtschaftswachstum von über
2%. Neben der Inlandskonjunktur zeigen sich auch die Exporte belebt. Österreichs
Leistungsbilanz weist in den letzten Jahren und nach allen Prognosen auch in den kommenden
Jahren stabile moderate Überschüsse auf allerdings ist dieser Überschuss stark vom Tourismus
abhängig.Der diesjährige Spezialteil widmet sich den ausländischen Direktinvestitionen. Im Jahr
2015 wurde nach einer langen Durststrecke ein Anspringen der weltweiten ausländischen
Direktinvestitionen auf 1 8 Billionen USD verzeichnet. Dieser Anstieg ist einer neuen Welle von
Unternehmensübernahmen und -zusammenschlüssen und der Verlagerung von Kapital innerhalb von
multinationalen Unternehmen geschuldet. 2016 zeigte sowohl weltweit als auch in Österreich eine
verhaltene grenzüberschreitende Investitionsdynamik. Mehrere Expertenstudien setzen sich mit
den zugrundeliegenden Trends dieser Entwicklung auseinander. Welche Gemeinsamkeiten und
Unterschiede zu den globalen Entwicklungen von FDI zeigen sich in Österreich? Welche
Charakteristika zeichnen Direktinvestitionen in Zentral- und Südosteuropa aus? Weiters werden
Aspekte des Investitionsschutzes der Wertschöpfungsketten und der Ansiedelung von Unternehmen
behandelt.